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Erstmals erwähnt wird Skandinavien in den naturalis historia Plinius' des Älteren aus dem Jahr 79. Er schreibt über Scatinavia, eine große Insel, auf der das Volk der Hillevionen lebt. (Buch 4, 96) Manche sehen hierin eine erste Erwähnung der Schweden. 98 findet sich in Gaius Cornelius Tacitus Germania eine Erwähnung der Suionen (Absatz 44), die "im Ozean selbst" leben und eine mächtige Flotte haben. Auf der Weltkarte des Ptolemäus um 120 ist Skandinavien erstmals kartographisch erfasst. Um das Jahr 500 schreibt Prokopios über die Insel Thule im Norden, die zehnmal größer als Britannien sei und auf der im Winter 40 Tage lang keine Sonne scheine.
Während des frühen Mittelalters (um 800 bis 1000) beherrschten Wikinger die europäischen Meere und Küstengegenden. Schwedische Wikinger, genannt Waräger, orientierten sich vor allem Richtung Osten, nach Russland. Ab dem 9. Jahrhundert wirkten die auch
Rus genannten Schweden am Aufbau der Kiewer Rus mit. Der erste Kontakt mit dem Christentum entstand durch die Missionstätigkeiten des heiligen Ansgars, des Erzbischofs von Hamburg - Bremen. Er unternahm um 830 und 853 zwei Missionsreisen nach Schweden, die allerdings keinen Erfolg hatten. Im Jahr 1008 ließ Olof Skötkonung, König von Schweden, sich jedoch taufen. Doch bis ins 12. Jahrhundert waren weite Teile der Bevölkerung heidnisch. So wurde 1160 König Erik IX. von antichristlichen Adligen nach dem Besuch der Messe ermordet.
Im Jahr 1397 bildetete die dänische Königin Margarethe I. die Kalmarer Union. Durch Erbschaft und Heirat hatte sie zuvor die norwegische und schwedische Krone erlangt. Dieses Kombinat dreier Reiche unter dänischer Krone blieb bis 1523 bestehen. Zuvor hatten schwedische Adlige und später auch die nicht-adlige Bevölkerung gegen die dänische Hegemonie aufbegehrt. Diese Proteste nahm König Christian II. 1520 zum Anlass das Stockholmer Blutbad anzurichten. Im Jahr 1523 wurde Gustav I. Wasa zum König gewählt. Nach dem Volksaufstand litt das schwedische Reich unter hohen Schulden und König Gustav Wasa sah sich nach Möglichkeiten zur Verbesserung der finanziellen Lage um. Olavus und Laurentius Petri, zwei Brüder, hatten in Deutschland Bekanntschaft mit Martin Luther gemacht. Die Opposition des Luthertums zu Klöstern schuf eine Gelegenheit zur Auffrischung der finanziellen Situation. Aus diesem Grund unterstützte der König die Gebrüder Petri. Da die Bevölkerung zunächst nicht in Kontakt mit dem protestantischen Gedankentum kam, wurde die Reformation schrittweise eingeführt. Viele Traditionen - im deutschen Protestantismus aufgehoben - wurden beibehalten. 1544 wurde Schweden zum evangelischen Reich erklärt.
Vor allem das 17. Jahrhundert der schwedischen Geschichte ist geprägt von Versuchen seitens des Königshauses, eine Hegemonialstellung in Europa zu erlangen. Durch den Bürgerkrieg in Russland konnte Schweden die Kontrolle über Estland erlangen. Von 1611 bis 1613 fochten Dänemark und Schweden den Kalmarkrieg aus, der zu einem Sieg der Dänen und der Abgabe der Finnmark an das unter dänischer Herrschaft stehende Norwegen führt. König Gustav II. Adolf schaltete sich aktiv in den Dreißigjährigen Krieg ein und eroberte weite Teile der katholischen Gebiete. 1632 fiel er allerdings in der Schlacht von Lützen. 1648 erlangt Schweden im westfälischen Frieden große Küstengebiete auf dem Boden des Kaiserreiches. Nach einem Krieg gegen Dänemark kam 1658 im Frieden von Roskilde das heutige Südschweden inklusive dem wichtigen Schonen hinzu. Ein jähes Ende fanden die Großmachtsträume unter König Karl XII., der im großen nordischen Krieg von den Russen und den Dänen geschlagen wurde. Schweden musste daraufhin seine Besitzungen im Baltikum abgeben.
Schweden und Norwegen um 1888
In diese Zeit fallen auch verschiedene Kolonialisierungsbestrebungen. Diese sahen die Gründung von schwedischen Niederlassungen und Kolonien vor, scheitern letztendlich aber.
Erst nach dem Verlust Finnlands an das russische Zarenreich 1809 und den Napoleonischen Kriegen, in deren Folge Schweden von Dänemark das Königreich Norwegen abgetreten bekam, endete die schwedische Verwicklung in Kriege und größere Kampfhandlungen. Die so oft beschworene schwedische Neutralitätspolitik nahm ihren Anfang. Sie war zwar bis ins 20. Jahrhundert hinein nie eine offizielle politische Doktrin, sondern mehr Ausdruck pragmatischer Politik. So war man durchaus versucht (und hatte jeweils auch bereits mobilisiert), in die Kriege um Schleswig und Holstein 1848/50 sowie 1864 auf Seiten Dänemarks einzugreifen sowie Norwegens Unabhängigkeitserklärung von Schweden 1905 militärisch zu verhindern. Weitere Krisensituationen ergaben sich für Schweden insbesondere im Zweiten Weltkrieg, als man im sog. Winterkrieg zwischen Finnland und der Sowjetunion 1939/40 Finnland mit Freiwilligen und Hilfsgütern unterstützte, sowie nach der deutschen Besetzung Norwegens und Dänemarks.
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